Dem bewegten Bild gehört die Zukunft, genauso wie dem kleinen rechteckigen Bildschirm in unserer Hosentasche. Ich sehe es als positive und selbstverständliche Entwicklung an, dass auch die jüngeren Generationen unserer Schulen und Jugendeinrichtungen ein Smartphone besitzen und dieses auch zu alltäglichen Zwecken verwenden. Beispielsweise um der Mutter ein Video von der Schulreise zu senden oder sich selbst mal beim Fussballspielen zuzusehen, um daraus zu lernen.
Vor ein paar Wochen hatte ich während eines Video Workshops in einer sechsten Primarschulklasse die seltene Gelegenheit, mit einem Schüler zu arbeiten, der weder ein Smartphone besass, noch gross zuvor damit in Berührung gekommen ist. Gemäss eigener Aussage besitzen auch Vater und Mutter kein Smartphone, wodurch er zuhause nie Gelegenheit bekam, mit dem Gerät vertraut zu werden. Im Workshop durfte sich der Junge an meinem und am Smartphone seiner Mitschülerinnen und Mitschüler versuchen und hatte sichtlich Spass daran. Am Ende des mehrtägigen Workshops präsentierte die Gruppe dieses einen Schülers ein wirklich hervorragendes und kreatives Video. Ich hatte die Gruppe bei ihrem Vorhaben begleitet und dabei mehrere Male bemerkt, dass besagter Junge federführend beteiligt war am Projekt und oft die Leitung übernommen hat. Das hat mich schwer beeindruckt und mich auf ein Neues in der Ansicht bestätigt, dass Kinder eine unglaubliche Auffassungsgabe und einen enormen Lernhunger besitzen und dies auch zu nutzen wissen, wenn man sie nur dort zu packen vermag, wo ihre Interessen liegen.